Ich habe lange überlegt, ob ich das Thema Feng Shui im Kontext Kinderwunsch überhaupt aufgreifen soll. Zu sehr widerstreben mir diejenigen Ansätze im Feng Shui, die darin mehr oder weniger eine Art Religion oder die Lösung aller Probleme sehen. Um es gleich vorwegzunehmen: Ich glaube nicht daran, dass Feng Shui nach folgendem Motto funktioniert: Wenn du dies oder jenes tust, wird das und das passieren. Oder umgekehrt: Wenn du das unterlässt, dann geschieht irgendetwas Schlimmes. Oder du wirst nie reich, glücklich etc. sein. Genau solche Aussagen haben der chinesische Harmonielehre Feng Shui im Westen leider einen etwas zweifelhaften Ruf eingetragen.
Ich finde es in höchstem Maß unprofessionell, Menschen, die aus welchem Grund auch immer mit einem Lebensbereich unzufrieden sind, Versprechungen zu machen oder Angst einzujagen, ihr Problem könnte sich noch verschlimmern, wenn sie dies oder jenes nicht beachten.
Feng Shui und Kinderwunsch – Das solltest du beachten
Wenn du anfängst, dich mit Feng Shui auseinanderzusetzen, sind eigentlich vor allem zwei Dinge wichtig:
1. Kein noch so perfekt nach Feng Shui eingerichteter Raum wird etwas bewirken, das keine Resonanz in deinem Inneren findet. Symbole, Farben oder Einrichtungsgegenstände, die nicht zu dir passen und die du nicht mit deiner ganz eigenen Bedeutung füllst, werden keinerlei Effekt haben. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass in Beispielen für Feng Shui in guten Interieur- oder Architekturzeitschriften und in Einrichtungsvorschlägen von professionellen Feng Shui Berater:innen so gut wie nie Delfine und goldene Schildkröten vorkommen. Das ist kein Zufall. Verantwortungsvoll umgesetztes Feng Shui hat nicht das Interesse, dir irgendwelche Gegenstände aus dem Esoterik-Shop zu verkaufen, die vermeintlich die Fruchtbarkeit verbessern. Sondern es möchte Räume kreieren, die wirklich zu dir, deinem Inneren und deinen Lebensträumen passen.
2. Wenn du dir darüber klar wirst, welche Wünsche dich aus dem Innersten heraus antreiben, kannst du deine Räumlichkeiten dafür nutzen, dich bei der Erfüllung deiner Träume zu unterstützen. Nicht umgekehrt. Mehr dazu kannst du in dem Buch „Lebensträumen Raum geben: Gestalte, wie du wohnst – und lebe, wer du bist. Feng Shui für die Persönlichkeitsentfaltung“* nachlesen.
Dieses Buch hat mich selbst zum Feng Shui gebracht und ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass es mein Leben verändert hat.
Feng Shui für die Familienplanung – Meine Geschichte
Kurz nach dem ersten Lockdown 2020 wurde es meiner Familie und mir buchstäblich zu eng in unserer ehemals heiß geliebten Altbauwohnung in der Stadt. Das spannende war: Nicht die Wohnungsgröße allein war das Problem. Für Großstadtverhältnisse war die Wohnung sogar ziemlich groß. Klar, ein weiteres Kinderzimmer für unser drittes Wunschkind fehlte. Aber da hätten wir auch irgendeine improvisierte Lösung finden können. Auch die Tatsache, dass wir nach etlichen Wochen zuhause Sehnsucht nach mehr Weite und Grün hatten, hätte nach den ersten Lockerungen wieder in den Hintergrund treten können. Aber irgendetwas passte einfach nicht mehr.
Als die Entscheidung gefallen war, dass wir nicht nur umziehen, sondern sogar das Abenteuer Hausbau wagen wollten, fand ich mich vor der Herausforderung wieder, alle individuellen Wünsche unserer Familie mit dem vorhandenen Budget und den Einwänden des Architekten in Einklang zu bringen. Die Lösung fand ich darin, mit Hilfe von Feng Shui genau hinzuschauen, wie das Haus uns optimal in unserer Entwicklung unterstützen sollte. In diesem Prozess kam dann auch irgendwann die Frage auf, ob das Haus ein weiteres Kinderzimmer haben sollte. Darauf zu verzichten oder wieder eine Notlösung zu finden, hätte unserem Architekten die ein oder andere schlaflose Nacht erspart. Aber ich war einfach nicht bereit dazu. Ich hatte immer die Vision vor Augen, in diesem Haus zu leben, in dem eine große, bunte Familie zu Hause ist. In dem jede:r die Möglichkeit findet, sich zurückzuziehen. Und gleichzeitig genug Platz für gemeinsame Aktivitäten ist.
Nach langem Hin und Her fanden wir eine Lösung, Platz für dieses weitere Kinderzimmer, aber auch für andere Wünsche an das Haus zu finden. Kurz darauf merkte ich, dass ich schwanger bin. Das absolut Verrückte an dieser Geschichte: der kleine Mann, der heute fast drei Jahre alt und voller Lebensfreude ist, muss sich an dem Tag auf den Weg zu uns gemacht haben, als wir den Kaufvertrag für das Grundstück unterschrieben.
Es liegt mir, wie gesagt, fern, hier irgendwelche Kausalzusammenhänge abzuleiten. Ein freies Kinderzimmer erfüllt noch keinen Kinderwunsch. Wenn es so einfach wäre, hätte ich selbst nicht so einen langen Weg zu meinen Wunschkindern zurücklegen müssen. Wenn jede:r, der oder die zu Hause Platz für weitere Kinder hat, diese auch bekommen würde, wären Kinderwunschpraxen lange nicht so voll.
Wie können dich deine Räumlichkeiten trotzdem dabei unterstützen, deinen Herzenswunsch nach einer Schwangerschaft zu erfüllen?
Was bei mir den Raum für meinen entgegen aller Vernunft noch vorhandenen Kinderwunsch geöffnet hat, war nicht das Zimmer auf dem Bauplan. Es war dieses Ja aus ganzem Herzen zu uns und unserer Familie, das in diesem Moment nicht nur von mir kam, sondern auch von meinem Mann. Es war dieses starke innere Bild von einer großen, quirligen Familie. Die Tatsache, dass wir dieses Haus nicht gebaut haben, um unseren Besitz zu mehren, sondern um ein wirkliches Zuhause für unsere Familie zu kreieren. Dieses Gefühl von „Hier sind wir daheim, hier können wir uns entwickeln, entfalten und wachsen. Und es hat auch noch eine:r mehr Platz.“ Ein Gefühl, das nicht abhängig von der Hausgröße und der Anzahl der Zimmer ist. Sondern davon, ob im Innen und im Außen wirklich Raum dafür da ist.
Diese Verbindung von innerem und äußerem Raum ist meiner Meinung nach das, was viele Menschen – auch mich – am Feng Shui so fasziniert. Wer sich mal bewusst mit Interieur Design auseinandergesetzt hat, wird festgestellt haben, dass man durchaus auch ohne Feng Shui optisch ansprechende und dennoch gemütliche Räume schaffen kann. Das wirklich Besondere, wie Feng Shui Menschen und ihren Träumen und Zielen dienen kann, liegt auch nicht in der Verwendung irgendeiner Symbolik oder bestimmter Gegenstände. Das, was dabei wirkt und was mich selbst immer wieder zutiefst erstaunt, ist Folgendes:
Wenn wir einen Wunsch oder ein Ziel haben, das uns aus dem Innersten heraus bewegt, wo wir – egal, was unser Verstand gerade dazu sagt – wissen, dass unser Herz einfach „Ja“ schreit, dann ist es trotzdem manchmal nicht einfach, dieses Ziel weiterzuverfolgen. Gerade dann, wenn äußere Umstände dagegen sprechen, so viele Versuche schon gescheitert sind und das Umfeld sich (nicht mehr) unterstützend verhält.
Unerfüllter Kinderwunsch und der Einfluss von Außen
Gerade beim Thema Kinderwunsch gibt es hier eine seltsame Doppelmoral: Wenn ein (mehr oder weniger junges) Paar (noch) kinderlos ist, muss es sich im Familien- und Freundeskreis häufig dafür rechtfertigen oder unangenehmen Fragen stellen. Und das, obwohl die Frage, ob und wie viele Kinder man möchte, eine höchst private ist. Genauso geht es oft Eltern, die ein Einzelkind haben. Ich werde nie vergessen, wie ich nach meinen ersten beiden Fehlgeburten mit meiner damals knapp vierjährigen Tochter beim Bäcker stand und eine ältere Dame sie ansprach, ob sie denn nicht bald ein Geschwisterchen wolle. Während ich noch nach Luft schnappte und mir eine passende Reaktion überlegte, antwortete meine Tochter völlig gelassen: „Ich hab‘ schon zwei Geschwister, aber die sind im Himmel.“ Ich feiere sie heute noch dafür…
In den Köpfen vieler Menschen sieht auch heute noch das Bild von einer idealen Familie so aus: Ein heterosexuelles Paar, finanziell schon einigermaßen abgesichert, aber bloß nicht zu alt, zwei Kinder im Altersabstand zwischen zwei und vier Jahren. Alles, was von dieser Norm abweicht, bietet Anlass zur Einmischung von außen.
Wenn nun ein Paar es mit dem Kinderkriegen schwerer hat, vielleicht schon viele erfolglose Versuche hinter sich bringen musste, möglicherweise bereits in einer Kinderwunschklinik war und/oder Sternenkinder betrauert hat, ist diese Art von Übergriffigkeit kaum zu ertragen. Und – was vielleicht fast noch schwerer wiegt: Jeder blöde Kommentar, jeder ungefragte Ratschlag kann dich dabei verunsichern, deinen Wunsch weiterzuverfolgen. Mich haben diese Reaktionen oft so ins Zweifeln gebracht, dass ich mich gefragt habe, ob ich denn noch ein Recht hätte, weiter an meinen Traum zu glauben. War ich nicht undankbar gegenüber dem Glück, das mir schon geschenkt worden war? Wie viele Versuche sollte ich noch wagen? Wie viele medizinische Untersuchungen noch über mich ergehen lassen? Wie oft würden meine Familie, meine Partnerschaft, meine berufliche Laufbahn und mein Körper diese Ups and Downs noch verkraften?
Das Problem hierbei ist: Wenn wir einen Herzenswusch verfolgen, bei dem es keine Erfolgsgarantie gibt, kein Rezept und keine Gebrauchsanleitung, ist es unfassbar schwer, die Energie so aufrechtzuerhalten, dass wir dieses Ziel auch erreichen. Wenn es um Dinge geht, die wir nicht machen oder kaufen können, braucht es ein Zusammenspiel aus innerer Haltung, äußeren (im Fall Kinderwunsch zum Beispiel medizinischen) Voraussetzungen und Vertrauen, dass es das nächste Mal trotz vieler fehlgeschlagener Versuche gelingt.
Für die körperliche Ebene sind Mediziner:innen, Heilpraktiker:innen, Hebammen und so weiter zuständig. Aber welches Kinderwunschpaar kennt nicht die Situation, dass medizinisch eigentlich gerade alles passt und es dennoch nicht klappt?
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Die Kraft der Visualisierung für deinen Kinderwunsch
Die anderen zwei Bereiche, also die innere Haltung und das Vertrauen, lassen sich dagegen mit den Methoden, die ich aus meiner eigenen Not heraus gelernt und weiterentwickelt habe, beeinflussen.
In einem ersten Schritt finde heraus, was dich aus deinem Herzen heraus bewegt, den Kinderwunsch noch nicht aufgegeben zu haben. Bei mir war es dieses innere Bild, wie wir alle in unserem großen, lichtdurchfluteten Wohnzimmer sitzen, uns erzählen, wie der Tag war, die kleineren Kinder um uns herumtoben, es nach dem leckeren Essen riecht, das schon auf dem Herd steht und dabei ein Gefühl von Geborgenheit, Liebe und Lebendigkeit entsteht. Jedes Mal, wenn ich heute genau diese Momente erlebe, durchflutet mich eine tiefe Dankbarkeit, dass mein inneres Bild Wirklichkeit geworden ist.
Was ist dein inneres Bild? Wie siehst du dich als Mutter oder Vater? Von wie vielen Kindern bist du umgeben? Wie sieht euer Zuhause aus? Wonach riecht es? Welche Geräusche hörst du?
Das Zuhause als 3D-Visionboard
Wenn du dieses Bild für dich schon gefunden hast, dann geh‘ mal mit offenen Augen durch deine Wohnung. Könnte diese ideale Familiensituation in eurem Zuhause stattfinden? Wenn nicht, was müsste sich verändern, damit dieses Bild Wirklichkeit werden kann? Wenn du euch zu dritt, zu viert, zu fünft auf der Couch kuscheln siehst, dann schau doch mal, ob dafür Platz ist. Vielleicht braucht es nur eine XXL-Kuscheldecke oder ein paar gemütliche Kissen, um dich körperlich in dieses Gefühl hineinzubringen. Oft sind es Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied auf der Gefühlsebene machen. Die dich wieder ins Vertrauen bringen, wenn dir der Boden unter den Füßen fehlt.
So wie ein klassisches Vision-Board nicht durch irgendeinen Zauber wirkt, sondern einfach durch die Tatsache, dass es uns unsere Wünsche und Ziele immer wieder vor Augen hält und uns auch in Momenten größter Verzweiflung daran erinnert, wofür wir kämpfen, so kann das auch – und vielleicht noch wirkungsvoller – ein Zuhause, das uns das Gefühl vermittelt, wie es sein könnte, wenn unser Wunsch schon Wirklichkeit geworden ist.
Der Einfluss von Feng Shui auf dein Unterbewusstsein
Unsere Gefühle und im nächsten Schritt unsere Handlungen werden zu einem großen Teil von unserem Unterbewusstsein gesteuert. Dieses wiederum speist sich aus jenem Bereich unseres Gehirns, der sich seit Urzeiten nicht wesentlich verändert hat.
Ein nach Feng Shui eingerichtetes Zuhause gibt genau diesem unbewussten und doch so machtvollen Teil in uns ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. Eine Wohnung, die Geborgenheit und Wohlbefinden vermittelt, in der unabhängig von der tatsächlichen Größe oder einem bereits vorhandenen Kinderzimmer das Gefühl entsteht: „Hier bist du willkommen, liebes Wunschkind“, wirkt ungleich positiver auf unser Unterbewusstsein als sterile oder zu vollgestopfte Zimmer, in denen buchstäblich kein Raum für ein weiteres Familienmitglied ist. Und: wenn du – so wie ich damals mit dem weiteren Zimmer auf dem Bauplan – eine bewusste Entscheidung triffst, diesen Raum entgegen aller Vernunft zu schaffen, gibst du dir damit die innere Erlaubnis, deinen nach einem Baby weiter zu verfolgen.
Wie gesagt, das muss nicht immer gleich ein ganzes Zimmer sein. Manchmal reicht auch schon ein gemütlicher Sessel, den du jetzt zum Entspannen nutzen kannst, der sich aber auch hervorragend als Stillsessel eignen würde. Oder mal gründlich auszumisten und sich aller Dinge zu entledigen, die nicht mehr zu deinem Wunschleben mit einem oder mehreren Kindern passen. Und diesen dadurch entstandenen Raum nicht sofort mit etwas Neuem zu füllen, sondern einfach als Einladung zu verstehen, dass das Leben ihn mit einem Wunder füllen kann.
Wo auch immer du da gerade stehst, auch und gerade dann, wenn du das Gefühl hast, dass du schon so viel versucht hast, um dein Wunschkind in den Armen zu halten und es müde bist, immer wieder noch etwas Neues zu wagen: Ich lade dich herzlich ein, ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch bei mir zu buchen. Vielleicht finden wir gemeinsam die Tür, die du öffnen kannst, um deinen Wunsch, deine tiefste innere Haltung dazu und deine äußeren Umstände auf eine Linie zu bringen.

Über die Autorin
Ich bin Jana Lex, Sonderpädagogin, Lehrerin, Dozentin, ausgebildete systemische Beraterin (DGsP) und Feng Shui Expertin, Ehefrau und 3-fach-Mama.
Mit meinen Coaching-Angeboten möchte ich Räume öffnen – im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Dafür habe ich meine einzigartige Methode entwickelt:
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